Der unvergleichliche Philip Maloney

MaloneyRoger Graf ist Autor der Hörspielserie « Die haarsträubenden Fälle des Philip Maloney», welche jeden Sonntagmorgen zwischen 11 und 12 häppchenweise im Programm von SRF3  oder zu jeder gewünschten Zeit als Podcast von der Website zu hören ist. Und natürlich sind Cds und Bücher im Handel oder über die Website von Roger Graf erhältlich.

Bereits 28 Jahre löst Maloney seine Fälle. Immer nach demselben Muster: enormes Selbstvertauen, wenig Arbeitslust, sich öfter mal einen Whisky genehmigend, sich gerne unter dem Schreibtisch schlafen legend und auf Einnahmen aus dem laufenden Fall hoffend. Der Schauspieler Michael Schacht leiht der Figur Maloney seine Stimme und ist damit unvergleichlich. Die Stimme ist eben alles. Aber was wäre Maloney ohne den Gegenspieler!

Jodoc Seidel verleiht dem etwas beschränkten Polizisten Gewichtigkeit. Kreuzworträtsel zu lösen scheint ihm wichtiger als den aktuellen Fall zu klären. Und meistens beschränkt er sich auf Worthülsen wie «üble Sache, Maloney» oder ähnlich hilfreiche Aussagen. Man müsste dem Autor Roger Graf einen Vorwurf machen, hätte er diesen Gegenpol nicht geschaffen. Brillante Schöpfung finde ich. Und ehrlich, dieser duselige Polizist ist insgeheim meine Lieblingsfigur, weil ich sowas  Ähnliches real in allen Berufssparten wiedererkennen kann.

Hunderttausende stimmen mir wohl zu, dass diese Hörspielserie seit Anbeginn Kult und ein Sonntag ohne eine weitere Folge schlichtweg kein Sonntag ist. Auf der Bewertungsskala 1-10 vergebe ich gerne eine 12.

http://www.rogergraf.ch/
https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Maloney#Philip_Maloney
https://www.srf.ch/play/radio/maloney/audio/galerie-der-toten?id=db2a5301-0290-48dd-a9d7-438c5a47e5cf

Altbau …

Altbau…eine moderne neue Wohnung hat zweifellos ihre Vorteile. Meist sind die Räumlichkeiten grosszügig: sowohl in der Ausstattung wie auch was die Dimensionen anbelangt. Sie sind damit enorm einfacher sauber zu halten und entsprechend ist der Zeitaufwand für Hygiene wesentlich kleiner. Nachteil dabei ist, dass sie oft etwas steril und genormt daher kommen.

Im Gegensatz dazu ist eine Altbauwohnung oft verwinkelt, die Räume sind eher nicht so gross und die Instandhaltung ist aufwendiger. Aber die Ausstrahlung ist eine andere, eine die eben Individualität pur vermittelt. Stuckaturen, ein alter Ofen oder sonst was das von Strukturen vergangener Zeit zeugt. Eine Wohnqualität der anderen Art eben. Egal ob das Objekt bloss 60 Jahre oder 100 und mehr auf dem Buckel hat. Und wenn man Eigentümer dessen ist kann man im Laufe der Jahre ganz moderat Anpassungen vornehmen.

Ist man in einer Immobilie dieser Art zur Miete, dann sieht die Sache etwas anders aus. Oft werden Renovationswünsche des Mieters berücksichtigt und umgesetzt. Eine entsprechende Mietzinsanpassung ist dabei gerechtfertigt. Problematisch kann es werden, wenn der Vermieter eine Totalsanierung verbunden mit Kündigung des Mietverhältnis veranlasst. Jeder Mieter gerät in solch einem Moment als Erstes natürlich in Panik. Aber dies ist unnötig. Die Frist der Kündig erstreckt sich meist minimal über 3 Monate. Und nicht selten ist im Kündigungsschreiben eine Erstreckungsfrist angeführt. Die Erstreckungsfrist wird zwingend über die Schlichtungsbehörde geltend gemacht (und eine Anfechtung der Kündigung genauso). Besondere Umstände (schwere Krankheit, Alter) haben zur Folge, dass die angebotene Frist über Jahre hinweg gedehnt werden kann. In einem Kündigungsverfahren ist es also unbedingt ratsam bei der kantonalen Schlichtungsbehörde vorsprechen um die Sachlage abzuklären. Und dies bei jeder Art einer Kündigung. Und möglichst zeitnah zum Empfang der Kündigung.
Natürlich hoffe ich nicht, dass Sie sowas durchleben. Aber wenn, dann ist es gut einige Fakten zur Hand zu haben. Toni

Frank Walter Steinmeier, der neue Bundespräsident von Deutschland

SteinmeierDer erweiterte Bundestag der Bundesrepublik Deutschland hat heute den neuen Bundespräsidenten gewählt.
Und natürlich  heisst er erwartungsgemäss Frank Walter Steinmeier, vormals Aussenminister der Republik. Seine Kandidatur war ein geschicktes Kalkül der SPD.
Im Fernsehen habe ich die Wahl mitverfolgt.
Steinmeier war nie mein Favorit. Immer hatte ich das Gefühl von «Kariereleiter hochklettern» in der Art «verdientes Parteimitglied».
Eine eher blasse Figur die sich erst beweisen muss. Gewählt wurde er im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 Stimmen gewählt.
Allerdings hatte ich, obwohl ich gemein hin das politische Geschehen in Deutschland genau verfolge nie einen Favoriten. Bis heute.
Die Rede des bald nicht mehr Präsidenten des Deutschen Bundestages Dr. Norbert Lammer war schlichtweg super. Überzeugend
sowohl inhaltlich wie auch in der Form: diplomatisch, humorvoll und weise . Schade, dass er sich nicht als Kandidat für dieses Amt
zur Verfügung stellte. Ich denke er wäre der perfekte Kandidat dafür gewesen und hätte diesem Amt Würde und gehaltvollen Inhalt
verleiht.
Steinmeier war ein Konsenskandidat und wird das Amt entsprechend ausfüllen.
Bleibt abzuwarten, wie er den Herausforderungen gerecht wird. In schwierigen Zeiten wie den momentanen kein wirklich einfaches
Unterfangen. Das Stichwort Trump ist da nur eine Randbemerkung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Lammert
http://www.ardmediathek.de/tv/Das-Erste/live?kanal=208

Es weihnachtet sehr …

… nicht aber, weil sich das Wetter entsprechend gebärt, einmal mehr die weihnächtlichen Angebote in den Verkaufslokalen viel zu früh ausliegen oder man durch eine entsprechende Musikauswahl der Radiostationen sanft in diese Richtung gelenkt wird.

kugelNein es sind andere Ursachen die in mir das Bewusstsein wecken, dass sich schon wieder ein Jahr dem Ende entgegen neigt. Die mehr als lästigen Telefonanrufe von Beratern zum Beispiel welche mich zu einem Krankenkassenwechsel bewegen wollen – ganz objektiv natürlich. Oder der Flut von Spendenaufrufen in meinem Briefkasten. Der «keine Werbung» Kleber hilft nicht, da diese Briefe adressiert sind. Wohlgemerkt: ich spende. Und das nicht zu
knapp. Aber immer grössere Beträge und die an wenige ausgewählte Organisationen. Somit landen all diese anderen Schreiben ungelesen im Altpapier. Schon gar nicht honoriere ich all jene Briefe mit irgendwelchen Aufmerksamkeiten in der Form einer CD, eines Kugelschreibers
oder sonst einer Beilage die ich nicht brauche und mir Arbeit durch entsprechende Entsorgung bescheren. Schade, dass Spendengelder in der Werbung landen, weil so der Sinn mehr und
mehr hinterfragt werden muss.
Toni Saxer

Herbsttag, Rainer Maria Rilke

herbstalleeHerr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Dieses Gedicht von Rilke aus dem Jahr 1902 schwirrt immer wieder durch meinen Kopf, wenn ich wie in dieser Zeit aus dem Fenster schaue. Auch wenn der Winter schon halbwegs aktiv ist, so ordne ich diese Zeitspanne noch immer dem Herbst zu.
Der Wind der durch die farbigen Blätter säuselt, die Sonne die noch immer Kraft zeigt und Nebelschwaden die eine Art Märchenstimmung herbeizaubern – sie sind Fingerzeige auf eine Endlichkeit. Zugleich aber lassen sie uns erahnen und hoffen, dass ein neues Entstehen nur eine Frage der Zeit ist.

Pionierhaft bei diesem Gedicht sind die drei Strophen mit wachsender Versanzahl.
Toni Saxer