Die Geschichte eines neuen Namens

Es tut körperlich weh, Elena Ferrantes Bücher zu lesen. Die ungeschminkte Ehrlichkeit ihrer Protagonisten verletzt und verzückt zugleich.

Es steigt Ekel auf, wenn man liest wie Lila ihren Mann verachtet und auf alle erdenklich mögliche Weise versucht ihn zu erniedrigen um dem eigenen Schmerz über die Leere ihres Daseins wenigstens einen Sinn zu geben. Demgegenüber, die Hilflosigkeit des starken Mannes der mit seiner Bestimmung ringt und die Lösung in körperlicher Gewalt gegen seine Liebsten oder in unbeholfener Resignation sucht.

Und dann die himmlischen Gefühle der selbstlosen Liebe, ein Taumeln zwischen gleissend, hellgelb blendendendem Glück und nachtschwarzer Angst. Ein Zustand der oft mit Schmetterlingen im Bauch beschrieben wird. Was ich nach der Lektüre von Elena Ferrantes Buch „Die Geschichte eines neuen Namens“, wie folgt verstehe:

Wenn die Schmetterlinge fliegen ist es ein Gefühl von unendlicher Unbeschwertheit wie, wenn man über allem Begrenzten fliegen könnte. Jetzt ist das Ziel des Lebens erreicht, voller Zuversicht, dass dieses Glücksgefühl ewig bleiben wird, so wie im Märchen: »Der Prinz und die Prinzessin ritten der Sonne entgegen und ihre Liebe währte unendlich, weit über den Tod hinaus!»

Wenn sie sich setzen ist da ein Klotz im Bauch wie Blei der es unmöglich macht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen sitzt man vor der Schlange der Einsamkeit und kann ihr nicht entrinnen.

Die schonungslose Wahrheit der Gefühle in ihrem Roman schmerzt und es ist schwierig ein kleines Pflaster des Trostes in irgendeiner beschönigenden oder tröstenden Phrase zu finden.

Doch ich suche weiter im nächsten Band. Erna

https://www.zeit.de/2017/04/elena-ferrante-geschichte-eines-neuen-names-fortsetzung

https://www.perlentaucher.de/buch/elena-ferrante/die-geschichte-eines-neuen-namens.html

https://radiergummi.wordpress.com/2017/02/26/elena-ferrante-die-geschichte-eines-neuen-namens/

https://www.orellfuessli.ch/shop/home/artikeldetails/ID140155167.html?ProvID=10917736&gclid=EAIaIQobChMI3L7Kifms5QIVFc93Ch1pbQhUEAAYAiAAEgJyoPD_BwE

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Meine geniale Freundin

Ich bin krank, das «Ferrante-Fieber» hat mich erwischt! Keine Ahnung wie ich wieder gesunden könnte?

Meine geniale Freundin ist ein wunderbarer Roman, der erste Band einer Tetralogie, also das erste Buch von insgesamt vier zusammenhängenden Erzählungen. Ein literarischer Welterfolg welcher in mir sofort das universal grassierende «Ferrante-Fieber» ausgelöst hat. Warum?

Die Geschichte der beiden Freundinnen belichtet längst vergessene Kindheitserinnerungen, tippt auf kleine Begebenheiten die mir bekannt und doch unglaublich unbekannt vorkommen. Die Ambivalenz der Freundschaft zwischen den beiden Kindern, ein Taumeln zwischen Liebe und Hass, zwischen Aufgabe und Kampf.

Besonders die Stelle im Treppenhaus sehe ich als Sinnbilde des Weges der beiden Mädchen. Der Weg geht nach oben, er ist aber dunkel und furchterregend. Durchschnitten von Lichtstrahlen die den tanzenden Staub nur noch deutlicher zeigen.

Der Plot ist für mich voraussehbar und deshalb so schwer zu ertragen. Ich wünschte mir ein «Happy End» und doch ist mir klar, so ist das reale Leben.

Ob Junge oder Mädchen, die Bildung der Kinder wird von ihrem Umfeld nicht gefördert. Die Familien sind auf die Arbeitskraft ihrer Kinder angewiesen. Da bleibt keine Zeit für Träumereien wie eine weiterführende Schulbildung. Wichtig ist, den Kindern möglichst rasch ein geregeltes Einkommen zu ermöglichen.

So weit entfernt ist die Aussage dieses Romans nicht.  Auch in der heutigen Zeit finden sich auf vielen Gebieten faszinierende Parallelen.

Eventuell denken sie jetzt die Geschichte sei düster und traurig, die beschriebene Lebenssituation ausweglos und trist. Nein, es schwingt ein melancholischer und doch erquickender Humor mit im Auf und Ab der Lebensgeschichten der Bewohner des Quartiers und oft ist das Voraussehbare oder das Unvoraussehbare so lustig und typisch Mensch, dass ich laut auflachen musste.

Wer ist die Autorin, Elena Ferrante? Es gibt keine Elena Ferrante, der Name ist ein Pseudonym für eine italienische Schriftstellerin, welche, nach eigenen Angaben in 1943 im Neapel geboren wurde. Seit 1990 kann sie ihre Anonymität wahren, obwohl es schon viele Versuche gab ihre wahre Identität aufzudecken.

Ich kann nicht anders, das «Ferrante-Fieber» bringt mich dazu so rasch wie möglich die Fortsetzung der Geschichte zu lesen.

Geht es so weiter wie ich vermute oder geschieht doch noch ein Wunder? Ich will es wissen. 😉

https://www.weltbild.ch/suche/Meine%20geniale%20Freundin

https://www.srf.ch/play/tv/sendung/meine-geniale-freundin?id=4618af30-6675-49b5-9136-69b2e6eb7616

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/serien/elena-ferrantes-meine-geniale-freundin-als-serie-16166105.html

https://www.buchhaus.ch/buecher/taschenbuch/romane/detail/ISBN-9783518469309/Ferrante-Elena/Meine-geniale-Freundin?gclid=EAIaIQobChMIu6KA2viE5QIVT_lRCh2QegIxEAAYAiAAEgKgVfD_BwE